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Grand Staircase Escalante National Monument (Teil I)

Paria Rimrocks (Toadstools) − Am Nachmittag verlassen wir die Umgebung von Page und fahren auf dem Highway 89 wieder Richtung Norden nach Big Water (natürlich nicht ohne vorher in Page zu tanken ;-). In den nächsten Tagen wollen wir uns das Grand Staircase Escalante National Monument vornehmen. Internet sei dank haben wir von einigen Naturschätzen in diesem Gebiet erfahren, die wir unbedingt besuchen wollen. Leider kommen die Berichte im Netz meist nur mit vagen Routenbeschreibungen daher. Wir erkundigen uns deshalb wie schon in Kanab, im BLM Office der Wave und beim Glen Canyon Dam nun auch im Visitor Center von Big Water nach den gewünschten Ausflugszielen. Auch hier gibt uns der Ranger auf all unsere Fragen bereitwillig Auskunft Er weiss auch zu berichten, dass der Mondsüchtler gesund und zufrieden von seinem nächtlichen Wave-Trip zurückgekehrt ist.). Zusammen mit den ausgehändigten Kartenkopien haben wir endlich genug Material beisammen, um die teils abgelgenen Ziele in Angriff zu nehmen. Heute Abend stehen aber erst mal die einfach zu erreichenden Paria Rimrocks (Toadstools) auf dem Programm. Auf einem unmarkierten Parkplatz direkt am Hwy 89 lässt man das Auto stehen und läuft danach etwa ¾ Meilen durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Schliesslich steht man vor einem Felsplateau auf dem sich sogenannte Pedestal Rocks (Hoodoos) befinden. Es sind Felssäulen, die auf ihrem Haupt einen grossen Stein tragen. Sie entstehen, wenn ein fester Steinbrocken auf weicheren Gestein zu liegen kommt. Der weiche Stein wird durch die Erosion von Wind und Wetter langsam zerfressen. An jener Stelle jedoch, die vom darüberliegenden festen Stein bedeckt ist, schreitet die Erosion langsamer voran. Denn hier ist einerseits das darunterliegende Gestein besser vor Regen, Schnee und Wind geschützt und andererseits wird durch das Gewicht des Steindeckels der weiche Stein kompakter und fester. Übrig bleiben am Schluss die Felssäulen mit den charakteristischen Steinhüten.

Wir erklimmen das Felsplateau und erkunden die verschiedenen Hoodoo Gruppen. Einige reichen nur bis zu den Knien. Andere überragen uns um ein Vielfaches. Es gibt weisse, rote und Mischlinge, die aus einer weissen Säule und einem roten Deckel bestehen. Auch bei den Säulendicken gibt es Unterschiede. Während einige massiv und stabil sind, wirken andere beängstigend dünn und zerbrechlich. Früher oder später werden alle diese Hoodoos zusammenbrechen. Die Erosion schreitet, wenn unter dem Schutz der Steindeckel zwar langsamer, trotzdem stetig foran. Auf unserer Erkundungstour treffen wir auf eine Frau, die alleine unterwegs ist und die Orientierung verloren hat. Sie fragt uns, ob sie mit uns zum Parkplatz zurückkehren dürfe. So nehmen wir den kurzen Rückweg zu dritt unter die Füsse.

 

Philosophie − Obwohl bereits die Nacht hereinbricht, fahren wir zurück nach Big Water und von dort auf einer Schotterpiste ins Niemandsland. Wir wollen morgen früh die Wahweap Hoodoos besichtigen und sind darum froh über jeden Kilometer, den wir noch heute zurücklegen können. Ein Fluss stoppt jäh unser Unterfangen. Im Dunkeln können wir nicht abschätzen, wie tief er ist und wollen daher mit der Durchquerung bis morgen warten. Bevor wir ins Bett kriechen schauen wir gen Himmel, von wo abertausende von Sternen entgegenleuchten. Soviele, wie man es bei uns in der Schweiz höchstens in den Bergen noch sieht. Wir merken wiedereinmal wie klein wir doch sind.

  

Wahweap Hoodoos (White Ghosts) − Am nächsten Morgen früh werden wir von einem vorbeifahrendem Auto geweckt. Kurz darauf sind auch wir auf dem Weg. Der Fluss, der uns gestern Abend gestoppt hat, entpuppt sich bei Tageslicht als grössere Pfütze und ist ohne Probleme zu furten. Kurz nach dieser Passage ist aber trotzdem Schluss für Nanuq. Denn ab hier geht der Weg zu Fuss weiter. Wir folgen einem ausgetrocknetes Flussbett und merken schon bald, dass wir den Weg um einiges abkürzen können, wenn wir die Flussbiegungen schneiden. So kommen wir relativ zügig voran und erreichen nach ungefähr 1 ½ Stunden das Ziel: Die Wahweap Hoodoos, auch White Ghosts genannt. Als erstes stechen uns zwei sehr hohe Hoodoos ins Auge, die auf einem erhöhten Felsplateau stehen. Mehrere kleinere Hoodoos leisten den beiden Riesen Gesellschaft. Wir erklimmen das Felsplateau und merken gleich wie empfindlich der Boden ist. Selbst wenn man den Fuss vorsichtig aufsetzt, bröckelt der weisse Stein unter den Sohlen weg. Wegen der ausserordentlichen Empfindlichkeit versucht man, den Besucheransturm möglichst gering zu halten. Bis anhin findet man nur wenig Bilder und noch viel seltener gibt es dazu eine detaillierte Wegbeschreibung. Auch wir verzichten aus diesem Grund auf genauere Infos.

Die Hoodoos der ersten Gruppe sind zwar eindrücklich, doch da wir wissen, dass es noch weitere gibt, machen wir uns wieder auf die Suche. Wir kämpfen uns durch dichtes Gebüsch und erreichen in einer Felsnische eine weitere Hoodoo-Gruppe, die leider vollständig im Schatten liegt. Nachdem wir eine weitere Felswand umwandert haben, stehen wir vor dem ersehnten Ziel. Die schönsten Hoodoo’s der White Ghost’s kommen in ihrer Grösse zwar nicht an die zuerst gesichteten heran, bestechen aber als Gesamtkomposition. Rund um die Hoodoos «fliesst» ein Wasserfall aus weissem Sandstein den Hang hinunter und auf den weissen Felsnadeln sitzt jeweils ein rötlich-brauner Steinhut.

Wir sind nicht die einzigen, die von den naturgeschaffenen Gestalten fasziniert sind. Zwei Jungs aus Basel sind bereits da. Sie waren es, die uns heute morgen aus dem Schlaf gerissen haben. Die beiden kennen den Südwesten der USA von früheren Reisen in- und auswendig. Einer von ihnen war dieses Jahr bereits drei Mal in der Wave! So sehr uns diese gefallen hat, drei mal im Jahr müssten wir’s nun doch nicht haben. Wir fragen uns, ob man dann einen Ort überhaupt noch schätzen kann.

In der Hoffnung, dass die höhersteigende Sonne, die Hoodoos noch besser ausleuchten wird, warten wir ab. Wir sehen aber schliesslich ein, dass die Sonne dafür im Winter nicht genug an Höhe gewinnt. Während die Basler weiterhin ausharren, machen wir uns auf den Rückweg.

 

Alstrom Point − Zurück in Big Water biegen wir gleich auf die nächste Schotterpiste ein. Das Ziel: Alstrom Point. Dieser Punkt bietet eine tolle Aussicht auf den Lake Powell und verschiedene Felsformationen (Gunsight Butte, Tower Butte etc.) und den 3’000 Meter hohen Navajo Mountain. Die Aussicht muss man sich jedoch verdienen. Die «Strasse» wird immer holpriger und verschwindet schliesslich ganz. Die letzten Kilometer fährt man über blanke Felsplatten. Hier fällt die Orientierung besonders schwer, da es keine Anhaltspunkte (Reifenspuren) mehr gibt. Nanuq beweist sich einmal mehr als ideales und zuverlässiges Reisefahrzeug. Problemlos erklimmt er sämtliche Felsstufen und meistert auch längere «Wellblech»-Abschnitte. Durchgerüttelt erreichen wir den Alstrom Point gerade rechtzeitig. Die untergehende Sonne lässt den roten Sandstein förmlich glühen. Klar, dass wir das Nachtessen auf später verschieben und erst mit der Fotokamera losziehen.

 

Kleiner Besucher − Später bedeutet in diesem Fall in Dunkelheit und klirrender Kälte. Das Essen wärmt uns zwar kurzfristig etwas auf, das wohlige Gefühl ist aber spätestens nach dem Abwasch mit dem eiskalten Wasser und dem Verräumen der Utensilien im Auto wieder verflogen. Trotzdem will Markus noch zwei Langzeitbelichtung von Nanuq und dem unendlichen Sternenhimmel machen. Länger als jeweils 12 Minuten pro Bild hält er es auf dem steinigen Boden kniend aber nicht aus, zumal er absolut still halten muss, um das Bild nicht zu verwackeln (wir haben leider keinen Fernauslöser).

Lulu hat drinnen inzwischen das «Bett» hergerichtet und die Schlafsäcke angewärmt. Kaum haben wir uns aber so richtig schön eingenistet, lässt uns ein Rascheln aufhorchen. Schlagartig werden Erinnerungen an das vorwitzige Murmeltier wach, welches in Canada in Nanuqs Motorraum übernachtet und dabei zwei Kabel durchgebissen hat. Wir lauschen in die Stille hinein und tatsächlich, da tut sich was. Bloss, woher kommt das Geräusch? Unser erster Verdacht fällt auf den Abfallsack. Vorsichtig stochern wir darin herum... nichts. Wir schalten merhmals das Licht ein und aus, lassen für einen Moment den Motor laufen. Doch es hilft alles nichts. Die Geräusche kehren zurück. Mit Stirnlampen bewaffnet gehen wir schliesslich nach draussen und öffnen die Motorhaube. Erst nach genauerem hinschauen entdecken wir die kleine Maus, die versucht eine Walnuss vor sich herzuschieben. So herzig!! Hoffentlich hat sie beim Starten des Motors keinen Höhrschaden erlitten. So gross unser Mitgefühl für das kleine Geschöpf ist, wir müssen sie loswerden, denn ein angefressenes Kabel könnte hier draussen schwerwiegende Folgen haben. Doch die Maus ist flink und entkommt uns immer wieder. Dann versteckt sie sich in den unzugänglichsten Winkeln des Motoraumes. Erst als es uns gelingt, ihr die Nuss wegzunehmen und diese ein paar Meter vom Auto entfernt auf den Boden legen, kehrt Ruhe ein. Wir hoffen, dass das Mäuschen tatsächlich die Flucht ergriffen hat und schliessen die Motorhaube. Zurück im Bett lauschen wir nochmals ein paar Minuten und sind froh, als sich nichts Verdächtiges mehr tut.

Am nächsten Morgen ist die Nuss weg. Hat sie die Maus gefunden und abtransportiert? Oder hat ein anderes Tier profitiert? Diese und die Frage wo und wie die Maus und ihre Walnuss den Weg in Nanuq’s Motorraum gefunden haben, bleiben ungeklärt. Wir können uns nicht erinnern, wo wir zuletzt einen Nussbaum gesehen haben. Sicherlich nicht in dieser Wüste!

 

4x4 only − Nach ein Morgenaufnahmen und dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Rückweg. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Trotz den vielen Schlaglöchern ist bereits der Weg an und für sich ein Erlebnis. Die Landschaft ist öde aber trotzdem reich an Farben und Formen. Entlang der Nipple Bench Badlands zum Beispiel faszinieren die grossen, orangen Gesteinsbrocken, welche den grauen Fels, auf dem sie zu liegen kommen, kontrastieren.

Auch der Alstrom Point hält was er verspricht. Ein schöner Aussichtspunkt über den Lake Powell ohne die störenden Kamine der Navajo Generating Station im Hintergrund. Dank der Abgeschiedenheit finden nicht viele Touristen den Weg hierhin. Praktisch ist, wenn man ein Auto fährt, in welchem man übernachten kann. So kann man die Golden Hour (Sonnenuntergang) voll geniessen und muss sich nicht über die Rückfahrt im Dunkeln sorgen. Aber Achtung, das Auto sollte über hohe Bodenfreiheit oder noch besser 4x4 Antrieb verfügen. Und nach heftigen Regengüssen ist die Strasse auch für geländetaugliche Fahrzeuge nicht zu empfehlen.

 

Filmreife Geschichte − Wir sind inzwischen zurück in Big Water und besorgen im kleinen Dorfladen Eis für den Cooler und Brot. Nach einem dringend nötigen WC Stopp im Visitor Center geht’s weiter. Einmal mehr fahren wir auf der I 89 Richtung Kanab. Nächstes Ziel ist das Paria Movie Set, dessen Zufahrtsstrasse etwa auf halbem Weg zwischen Page und Kanab von der I 89 abzweigt. Die Dirtroad führt durch die farbenprächtigen Chinle Badlands, die als Kulisse für Westernfilme wie gemacht scheinen. Dies erkannte auch Hollywood, welches zwischen 1924 und 1976 mehrere Filme in dieser Gegend drehte. Anfangs diente das bestehende Dorf «Pahreah» als Schauplatz für die Dreharbeiten. 1962 baute man in der Nähe eine künstliche Filmkulisse, das Paria Movie Set. 1998 wurde beides, die Pahreah Townsite und das Paria Movie Set, durch eine Flut des Paria Rivers zerstört. Zu dieser Zeit lebten jedoch schon lange keine Menschen mehr im Dorf. Frühere Überschwemmungen zwangen 1930 auch die letzten verbliebenen Bauern dazu, den Ort zu verlassen. Inzwischen war aber auch der Western-Film-Boom abgeflaut. Der letzte hier gedrehte Film «Outlaw Josey Wales» mit Clint Eastwood lag zum Zeitpunkt der verherrenden Flut bereits über zwanzig Jahre zurück. Trotzdem beschloss man drei Gebäude des Paria Movie Set an erhöhter Lage wieder aufzubauen. Dabei handelt es sich um das zweistöckige Lost Lady Hotel, ein Post Office und den Red Rock Saloon.

Bei unserem Besuch ein paar Jahre nach dem Wiederaufbau ist das Holz noch immer relativ hell, wodurch die Szene nicht sehr authentisch wirkt. Das wird sich mit den Jahren aber bestimmt noch geben... (So jedenfalls haben wir gedacht. Kürzlich haben wir erfahren, dass das Paria Movie Set Ende August 2006 Brandstiftern zum Opfer gefallen ist.)

Hinter dem Movie Set geht die Strasse noch ein Stück weiter. Irgendwo dort, auf der anderen Flusseite, muss früher die Pahreah Townsite gelegen haben. Heute findet man davon kaum mehr Überreste. Einzig ein eingezäunter Friedhof deutet darauf hin, dass hier mal Menschen gelebt haben.

Wir fahren zurück zur I 89. Dabei muss Nanuq einen steilen Hang überwinden, den man nur bei trockenem Wetter befahren sollte. Da es schon seit längerer Zeit nicht geregnet hat, erklimmt Nanuq den Hügel ohne Probleme und hat bald darauf wieder Asphalt unter den Reifen.

 

Es gibt noch mehr... − Haben wir uns bis jetzt auf jeweils kleine Abstecher in die Randregionen des Grand Staircase Escalante National Monument beschränkt (Toadstool, White Ghosts, Alstrom Point, Paria Movie Set), wollen wir nun dieses Schutzgebiet durchqueren.

Das Grand Staircase Escalante National Monument ist mit rund 700’000 Hektaren das grösste nationale Schutzgebiet ausserhalb Alaskas und hat eine bewegte Entstehungsgeschichte. Diskussionen rund um die Ernennung des Schutzgebietes waren schon lange im Gange und erhitzten immer wieder die Gemüter von Naturschützern und Einwohnern der lokalen Gemeinden. Die zweitgenannte Gruppe sah ihre Zukunft nämlich im Kohleabbau und in der Land- und Holzwirtschaft anstatt im Tourismus. Bill Clinton machte diese Pläne zunichte, als er einen Monat vor seiner Wiederwahl im Jahre 1996 das riesige Gebiet zum National Monument erklärte. Er hat sich wohl ausgerechnet, dass ihm die landesweite Unterstützung von Naturschützern mehr bringt als jene von ein paar Geschäftsleuten in Utah. In der Zwischenzeit haben sich auch die Einwohner mit dem Park versöhnt. So ist ihr Alltag (Motelbetrieb etc.) zwar anders, als sie ihn sich vorgestellt haben, aber die Zufkunft scheint zumindest gesichert.

Der Park bietet eine unglaubliche Vielfalt an Landschaftsformen. Hier findet man (Slot) Canyons, Hoodoos, Mesas (Tafelberge), Fluss- und Mondlandschaften. Im Norden wird das Grand Staircase Escalante National Monument durch den Highway 12 erschlossen. An dieser Strasse liegen mit Boulder City, Escalante, Henrieville, Tropic und Cannonville ein paar Orte mit kleiner touristischer Infrastruktur. Im Süden bildet der Highway 89, den wir in den letzten Tagen ausgiebig erkundet haben, eine weitere Zugangsmöglichkeit. Die weiteren Strassen im National Monument sind bis auf einen Abschnitt des Burr Trails nicht asphaltiert und somit nur bei trockenen Verhältnissen befahrbar. Eine dieser Strassen, die Cottonwood Canyon Road, wollen wir nun in Angriff nehmen.

 

Grosvenor Arch − Einmal mehr machen wir uns auf in die Abgeschiedenheit. Und einmal mehr zieht uns die Natur in ihren Bann. Farbige Felsen, der Flusslauf des Paria Rivers und Cottonwood Bäume, die ihr Herbstkleid leider bereits abgeworfen haben, prägen die Landschaft. Störend erweisen sich einzig die Stromleitungen, die die Strasse praktisch auf der gesamten Strecke säumen. Wir fahren bis zum Grosvenor Arch, den wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen. Wir umwandern den Doppelbogen und klettern an dessen Rückseite einen steilen Hang hoch. Für den Blick über den Bogen in die Weite lohnt sich die kleine Anstrengung allemal.

 

«Äs bitz Heimät» − Zurück beim Parkplatz beschliessen wir, die Nacht gleich an Ort und Stelle zu verbringen. Das ist zwar eigentlich verboten aber trotzdem die bessere Alternative als im Dunkeln über die teils rissige Holperpiste zu fahren. Mit der Dunkelheit kommt auch die klirrende Kälte. Perfekte Voraussetzungen für ein Fondue aus der Fertigpackung. Der Trick funktioniert einmal mehr nur bedignt. Das Fondue vermag uns zwar kurzfristig ein wenig aufzuwärmen, aber nur solange bis wir danach die Pfanne mit eiskaltem Wasser von den Käseüberresten befreien müssen. Zum Glück haben wir warme Schlafsäcke, in die wir uns zurückziehen können und in denen wir trotz Minustemperaturen (im Auto) tief und lange schlafen.

 

Schonzeit für Nanuq − Am nächsten Morgen fahren wir ein paar Meilen auf der Cottonwood Canyon Road zurück. Bevor wir weiter Richtung Bryce Canyon fahren, wollen wir nämlich die Cottonwood Narrows auskundschaften. Der Eingang zu dieser Schlucht befindet sich nur ein paar Meter neben der Strasse, ist aber nicht gekennzeichnet und daher ohne Angaben schwer zu finden. Oberhalb eines sehr steilen und engen Strassenabschnitts halten wir an und parkieren Nanuq. Gemäss unseren Informanten befindet sich der Zugang zur Schlucht irgendwo dort unten im Tal. Um Nanuq auf dem Rückweg nicht von null auf hundert zu einer solchen Höchstleistung antreiben zu müssen, legen wir die Strecke lieber zu Fuss zurück. Wir erinnern uns nämlich ungern an gestern, als sich Nanuq an besagter nur mit äusserster Mühe hochkämpfte und uns insgeheim beten liess, dass uns nun ja kein Fahrzeug entgegenkommt.

Problemlos finden wir im Tal den Einstieg in die Cottonwood Narrows. Wir wandern ein Stück weit auf dem abwechselnd steinigen und sandigen Grund und bewundern die verschiedenen Gesteinsstrukturen. So wirklich überwältigend finden wir die Schlucht jedoch nicht und kehren daher früher als geplant wieder um.

 

Von wegen tropisch − Auf dem Weg zum Bryce Canyon halten wir unterwegs an, um die grandiose Aussicht auf die farbigen Felsen des Kodachrom Basin zu geniessen. Bei Cannonville erreichen wir wieder die Zivilisation, auch wenn diese spärlich ist. Ein Haus vereint das Hotel, einen kleinen Laden und die Tankstelle. Etwas weiter nördlich liegt Tropic, das seinem Namen keine Ehre macht (zumindest nicht Ende November). Dafür bietet es eine grössere Auswahl an Unterkünften und Verpflegungsmöglichkeiten. Länger als für einen WC-Stopp bleiben wir aber auch hier nicht. Der Bryce Canyon Nationalpark wartet.